Hochexplosive Energiebündel oder viel Lärm um nichts:
Wie groß ist die Gefahr von Akkubränden wirklich und wie kann man sie verhindern?
Vom Handy bis zum Kinderspielzeug: Mehr als 14 Geräte mit integrierten Akkus sind in einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt zu finden, Tendenz stark steigend. Bei der Nutzung denken wir aber kaum daran, welche Gefahr von den kleinen Energielieferanten ausgeht. Die wichtigsten Infos zum Thema sowie einfache Tipps zur Prävention präsentiert die Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer (VÖL) am diesjährigen Tag der Sicherheit.
Über 1000 Mal im Jahr wird in Österreich die Feuerwehr gerufen, weil es aufgrund von „Elektrischer Energie“ zu einem Brand gekommen ist. Als Ursache werden dabei immer wieder Geräte angegeben, die von Lithium-Ionen-Akkus betrieben werden. Auch in den Medien sind regelmäßig Berichte über sich entzündende oder gar explodierende Energiespeicher zu finden.
Wie gefährlich sind Akkus wirklich?
Smartphone, Bohrmaschine, Elektrofahrrad oder ferngesteuertes Spielzeugauto – sie alle haben etwas gemeinsam: Die Energie, von der sie angetrieben werden, kommt aus Lithium-Ionen-Akkus. Grundsätzlich gilt die Lithium-Ionen-Technologie als leistungsfähig und durchaus sicher, gleichzeitig aber als sehr empfindlich.
Das Risiko für einen Akkubrand ist verhältnismäßig gering. Aber die Schäden, die dabei entstehen, sind meist enorm. Schäden, die durch einen bewussten Umgang und einfache Sicherheitsmaßnahmen, vermieden werden können. Am Tag der Sicherheit zum Thema Akkubrände wollen die Länderversicherer keine unnötige Angst schüren. Stattdessen wollen sie das Bewusstsein dafür stärken, dass durch umsichtiges Verhalten und einfache Maßnahmen die Gefahr deutlich verringert wird.
Unsachgemäße Handhabung & technische Mängel
Wirklich gefährlich wird es nämlich vor allem bei unsachgemäßer Handhabung oder technischen Mängeln. Der Klassiker ist das Handy, das auf den Boden fällt. Von außen ist absolut nichts zu erkennen, aber der Akku im Inneren wurde möglicherweise beschädigt. So entstandene Defekte können dazu führen, dass der Akku seine gespeicherte Energie schlagartig und unkontrolliert in Form von thermischer Energie abgibt. Es entstehen Temperaturen von mehreren Hundert Grad Celsius. In der Folge kommt es zu heftiger Flammenbildung, die Zellen können explodieren oder wie Raketen durch die Luft geschleudert werden. Befindet sich brennbares Material in der Nähe, steht dieses sofort in Flammen.
Vorsicht beim Löschen
Im Falle eines Feuers ist auch beim Löschen besondere Vorsicht geboten: Bei Akkubränden kann es zu Verpuffung kommen und zur Entwicklung von besonders gesundheitsschädigendem Rauch. Deshalb sollten nur kleine überschaubare Brände mit reichlich Wasser selbst gelöscht und ansonsten in jedem Fall die Feuerwehr gerufen werden.
Tipps für sicheren Umgang
Aber soweit muss es gar nicht kommen. Die gute Nachricht ist nämlich: Eine ordnungsgemäße Nutzung sowie einfache Sicherheitsmaßnahmen reichen aus, um die Gefahr von Akkubränden deutlich zu verringern. Vor diesem Hintergrund wurde von der Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer ein Info-Folder zum sicheren Umfang mit Lithium-Ionen-Akkus aufgelegt. Dieser ist in allen Kundenbüros kostenlos erhältlich und bietet umfassende Tipps zur Prävention.
Sicherheit beginnt aber bereits vor Inbetriebnahme der Geräte. Achten Sie beim Kauf auf gute Qualität! Nicht ausreichend getestete oder mangelhafte Produkte stellen eine große Gefahr dar.
Versicherungsschutz
Explosions- und Brandschäden, in begrenzter Form auch Sengschäden, sind im Rahmen der Feuerdeckung der Haushaltsversicherung miteingeschlossen. Wer über eine private Unfallversicherung verfügt, darf darauf vertrauen, dass dauerhafte Verletzungen, die durch den schadhaften Akku hervorgerufen wurden, gedeckt sind. Um bestmöglich abgesichert zu sein, empfiehlt sich ein umfassendes Beratungsgespräch mit dem persönlichen Versicherungsexperten.
Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer und ihr Tag der Sicherheit
Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Grazer Wechselseitige Versicherung, Kärntner Landesversicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.650 Mitarbeiter*innen in sechs Zentralen sowie rund 200 Kundenbüros und betreuen etwa 1,65 Mio. Kundinnen und Kunden mit über 6,55 Mio. Verträgen. Mit dem bereits zum 15. Mal stattfindenden Tag der Sicherheit setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr Sicherheit im Land.